Kultusministerin Anna Stolz erinnert an die Novemberpogrome vor 86 Jahren und setzt sich für intensive Erinnerungs- und Bildungsarbeit an den Schulen ein.
Am 9. November 1938 erreicht die nationalsozialistische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung ihren vorläufigen Höhepunkt: Landesweit werden Synagogen geschändet und in Brand gesetzt, jüdisch geführte Geschäfte verwüstet und geplündert, Juden misshandelt und zum Teil in Konzentrationslagern interniert. Über 1.500 Jüdinnen und Juden werden ermordet oder sterben später an den Folgen des Pogroms. Nur wenige Menschen trauen sich, ihren jüdischen Mitbürgern zu helfen.
Kultusministerin Anna Stolz erinnert an die Geschehnisse vor 86 Jahren, die als „Reichspogromnacht“ in die Geschichtsbücher eingingen: „Die Zeit hat von diesem Schrecken nichts genommen. Die Novemberpogrome 1938 waren eine Vorstufe zum größten und abscheulichsten Verbrechen in der deutschen Geschichte: Der systematischen Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Es ist unsere Aufgabe, ja unsere Pflicht, die Erinnerung an das Unrecht von damals wachzuhalten und uns entschieden dafür einzusetzen, dass sich Ereignisse wie damals nie mehr wiederholen.“
Einen Schlüssel hierfür sieht Anna Stolz in der politischen Bildung und der gelebten Erinnerungskultur an unseren Schulen, in unserem Staat und der gesamten Zivilgesellschaft. Sie unterstreicht: „86 Jahre nach den abscheulichen Novemberpogromen sind Jüdinnen und Juden durch antisemitische Aggressionen infolge des Gazakrieges in Deutschland zutiefst verunsichert. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Judenhass wieder salonfähig wird! Ich bin davon überzeugt, dass Bildung und Aufklärung die wirksamsten Mittel gegen jedwede Form des Antisemitismus und Extremismus sind. Deshalb setzen sich die Schülerinnen und Schüler an Bayerns Schulen mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und ihren Taten auseinander und lernen die Geschichte jüdischen Lebens und seine lebendige Vielfalt in Bayern kennen. Dies ist die Basis, um sie zu geschichtsbewussten, toleranten und mündigen Bürgern zu erziehen.“
Die Prävention antisemitischer Tendenzen und Ausprägungen sowie die klare Intervention bei entsprechenden Vorfällen in unseren Schulen hat für das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sehr hohe Priorität. Wichtige Bausteine sind hier z. B. die systematische Einbettung der Antisemitismusprävention in die Lehrkräfteausbildung sowie berufsbegleitende praxisnahe Fortbildungsangebote der staatlichen Lehrerfortbildung.
Mit dem Portal „Bayern gegen Antisemitismus“ des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) steht der Schulfamilie zudem ein umfassendes Angebot zur Intervention und Prävention antisemitischer Vorfälle zur Verfügung. Neben einem Handlungsleitfaden zum Umgang mit antisemitischen Vorfällen finden Lehrkräfte hier z. B. auch eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien und weiterführende Informationen. Zudem fördert das StMUK verschiedene Institutionen und Projekte zur Erinnerungskultur und zur Auseinandersetzung mit der jüdischen Kultur und Tradition, z. B. das Jüdische Museum Augsburg-Schwaben oder das Jüdische Museum Franken.
Mit dem Gesamtkonzept „Jüdisches Leben und Bekämpfung des Antisemitismus“ und dem Gesamtkonzept „Erinnerungskultur“ bekennt sich der Freistaat zu seiner historischen Verantwortung, die Erinnerung an die NS-Verbrechen und insbesondere an den Holocaust lebendig zu erhalten, und setzt sich mit Nachdruck für den Schutz aller Jüdinnen und Juden in Bayern und die Partnerschaft mit Israel ein. Eine interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) bündelt hierbei unter Federführung des Bayerischen Kultusministeriums alle Maßnahmen des Freistaats.
Kultusministerin Anna Stolz unterzeichnet Ernennungsurkunde.
Nun ist es offiziell: Die Ernennung des Landkreises Ostallgäu zur Inklusiven Region, die bereits im Juli erfolgt ist, wurde am Freitag besiegelt. Zu diesem bedeutsamen Anlass fanden sich Kultusministerin Anna Stolz, Ministerialdirigent Christian Schoppik − in Vertretung von Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf − und Landrätin Maria Rita Zinnecker zur Unterzeichnung der Urkunde im Landratsamt Marktoberdorf ein.
„Was für ein großartiger Tag! Mit der Ernennung des Landkreises Ostallgäu zur mittlerweile zehnten Inklusiven Region haben wir wieder ein starkes Zeichen gesetzt. Inklusion liegt mir sehr am Herzen, da sie jedem Kind die Möglichkeit gibt, sein volles Potenzial auszuschöpfen und unser gesellschaftliches Zusammenleben enorm bereichert. Wir alle können voneinander viel lernen! Mein besonderer Dank gilt all denjenigen, die mit ihrem unermüdlichen Engagement diesen Prozess begleitet haben und auch in Zukunft einen wertvollen Beitrag dazu leisten. Gemeinsam werden wir in den nächsten Jahren unseren bisherigen Weg der Inklusion mit aller Kraft weitergehen“, freute sich Kultusministerin Anna Stolz.
Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf beglückwünscht den Landkreis Ostallgäu zur Ernennung: „Ich gratuliere dem Landkreis Ostallgäu ganz herzlich zur Ernennung zur ‚Inklusiven Region‘. Sie machen sich nicht nur stark für die Inklusion unserer Kinder und Jugendlichen, sondern gehen mit ganz speziellen helfenden Angeboten voran. Damit sind Sie ein Vorbild für andere Landkreise und Kommunen. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, Kinder und Jugendliche mit besonderen Förderbedarfen bestmöglich individuell und entsprechend ihrer Bedürfnisse zu unterstützen. Ihre Arbeit und ihr Engagement sind ein echter Gewinn!“
„Inklusion ist im Landkreis Ostallgäu seit langem ein Schwerpunkt in allen Lebensbereichen“, sagt Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus. „Als Inklusive Region erhalten wir nun zusätzliche Ressourcen, um Kindern und Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf noch besser einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Unser Motto dabei: Kein Talent darf verloren gehen! Als Inklusive Region sind wir noch besser gerüstet, dieses Ziel zu erreichen.“
Kultusministerin Anna Stolz unterzeichnet Ernennungsurkunde.
Nun ist es offiziell: Die Ernennung des Landkreises Ostallgäu zur Inklusiven Region, die bereits im Juli erfolgt ist, wurde am Freitag besiegelt. Zu diesem bedeutsamen Anlass fanden sich Kultusministerin Anna Stolz, Ministerialdirigent Christian Schoppik − in Vertretung von Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf − und Landrätin Maria Rita Zinnecker zur Unterzeichnung der Urkunde im Landratsamt Marktoberdorf ein.
„Was für ein großartiger Tag! Mit der Ernennung des Landkreises Ostallgäu zur mittlerweile zehnten Inklusiven Region haben wir wieder ein starkes Zeichen gesetzt. Inklusion liegt mir sehr am Herzen, da sie jedem Kind die Möglichkeit gibt, sein volles Potenzial auszuschöpfen und unser gesellschaftliches Zusammenleben enorm bereichert. Wir alle können voneinander viel lernen! Mein besonderer Dank gilt all denjenigen, die mit ihrem unermüdlichen Engagement diesen Prozess begleitet haben und auch in Zukunft einen wertvollen Beitrag dazu leisten. Gemeinsam werden wir in den nächsten Jahren unseren bisherigen Weg der Inklusion mit aller Kraft weitergehen“, freute sich Kultusministerin Anna Stolz.
Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf beglückwünscht den Landkreis Ostallgäu zur Ernennung: „Ich gratuliere dem Landkreis Ostallgäu ganz herzlich zur Ernennung zur ‚Inklusiven Region‘. Sie machen sich nicht nur stark für die Inklusion unserer Kinder und Jugendlichen, sondern gehen mit ganz speziellen helfenden Angeboten voran. Damit sind Sie ein Vorbild für andere Landkreise und Kommunen. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, Kinder und Jugendliche mit besonderen Förderbedarfen bestmöglich individuell und entsprechend ihrer Bedürfnisse zu unterstützen. Ihre Arbeit und ihr Engagement sind ein echter Gewinn!“
„Inklusion ist im Landkreis Ostallgäu seit langem ein Schwerpunkt in allen Lebensbereichen“, sagt Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus. „Als Inklusive Region erhalten wir nun zusätzliche Ressourcen, um Kindern und Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf noch besser einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Unser Motto dabei: Kein Talent darf verloren gehen! Als Inklusive Region sind wir noch besser gerüstet, dieses Ziel zu erreichen.“
Das Kultusministerium startete im Jahr 2019 gemeinsam mit dem Sozialministerium die Initiative Inklusive Regionen. Dabei stand die 2015 gegründete „Modellregion Inklusion“ Kempten Pate.
Die Initiative setzt auf die Vernetzung und systematische Kooperation schulischer und außerschulischer Akteure in den Regionen, um gemeinsam individuell passgenaue und vertiefte Formen eines gemeinsamen Unterrichts und abgestimmter unterstützender Angebote für Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf zu erproben.
In Bayern gibt es bislang folgende Inklusive Regionen:
Fördergelder des Startchancen-Programms ermöglichen eine verbesserte Lernumgebung, zusätzliche Investitionen in die Schul- und Unterrichtsentwicklung und zusätzliches Personal.
Kultusministerin Anna Stolz hat eine Münchner Grundschule besucht, die am Startchancen-Programm teilnimmt. Sie tauschte sich mit der Schulfamilie darüber aus, welche Maßnahmen die Schule mit den Fördergeldern nun umsetzen könnte. Die Schule hat elf Klassen mit 193 Schülerinnen und Schülern aus 35 Nationen, drei Klassen sind Deutschklassen.
„Jedes Kind muss seine eigenen Talente entdecken und entwickeln können, um selbstbewusst durchs Leben gehen und an unserer Gesellschaft teilhaben zu können. Daher fördern wir unsere jungen Menschen bestmöglich nach ihren individuellen Begabungen. Das ist für das bayerische Schulsystem selbstredend Anspruch. Das Startchancen-Programm ergänzt die bayerischen Maßnahmen. Über die verschiedenen Säulen des Startchancen-Programms können die Schulen beispielsweise Klassenzimmer modernisieren oder Klassenfahrten und Projekte finanzieren. Auch ein Dolmetscher lässt sich bezahlen, um die Kommunikation zwischen Schulleitung, Lehrkräften und Eltern zu verbessern. Somit können wir mit dem Startchancen-Programm unsere jungen Menschen künftig noch intensiver untersützen“, betonte die Kultusministerin.
Seit diesem Schuljahr nehmen 59 Grund- und 41 Mittelschulen in Bayern am Startchancen-Programm teil. Diese wurden auf Basis eines nach wissenschaftlichen Standards entwickelten Sozialindexes ermittelt. Insgesamt werden bayernweit trägerunabhängig rund 580 Schulen am Startchancen-Programm teilnehmen (ab dem Schuljahr 2025/2026). Mit den drei Säulen des Programms können u. a. die Infrastruktur und die Lernumgebung an den Schulen modernisiert, (digitale) Tools für einen innovativen und modernen Unterricht angeschafft und zudem zusätzliches Personal beschäftigt werden.
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Staatliche Berufsschule München-Land • Graf – Lehndorff – Str. 28 • D-81929 MÜNCHEN
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